Erfolgreiche Teams sind (k)eine Wissenschaft.
Was machen besonders erfolgreiche Teams anders, als andere? Was zeichnet gute Teamarbeit aus? Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, um gute Entscheidungen zu treffen, kreativ zu sein und so u.a. Innovation möglich zu machen?
It’s the communication, stupid!
„It seems almost absurd that how we communicate could be so much more important to success than what we communicate.“
(HBR, The secrets of great teams | Alex Pentland, MIT)
Nach knapp zwei Jahren endlich wieder eine Team-Klausur im kommunikationsraum.
Von Angesicht zu Angesicht, mit Flipchart, Pinwand und echten Post-its. Wir bilden echte Kleingruppen, statt in digitale Break-out Sessions zu gehen, gönnen uns ein gemeinsames Mittagessen und gehen am Ende des Tages mit dem Gefühl auseinander, dass wir mehr denn je miteinander verbunden sind. Wie so viele Teams war auch unser Berater*innen-Team während der Pandemie zu digitalem Austausch gezwungen. Das hat um ganz ehrlich zu sein, sehr gut funktioniert und dennoch war die Präsenz-Klausur nochmal um gefühlte Klassen besser.
Tatsächlich ist für Teams das WIE ihrer Kommunikation wichtiger, als das WAS. Zu diesem Schluss kommt das MIT Human Dynamics Laboratory in seiner Untersuchung zu Kommunikationsmuster von Teams.(1)
Drei entscheidende Faktoren wurden dabei festgestellt:
- Die Teamenergie: Wie kommuniziert das Team (verbal, schriftlich, digital etc.)
- Das Team-Engagement: Wie geht das Team mit Information um: Teilen die Teammitglieder Information oder behalten sie diese für sich?
- Die Team-Exploration: Wie “durchlässig” ist die Kommunikation zu anderen Teams bzw. Abteilungen oder Netzwerken?
Die Herausforderung
Dabei zeigt sich, dass die persönliche Face to Face-Kommunikation wertvoller ist, als jene via Telefon/Videocall oder e-Mail/texting. Ob und – wenn ja – in welcher Intensität, Informationsaustausch im Team stattfindet, hat Einfluss auf die Qualität (und die Geschwindigkeit) von Entscheidungen. Und schließlich zeichnen sich high-performing Teams durch abteilungsübergreifende Kommunikation aus.
Entscheidend ist, dass alle drei “Trigger” in Balance sind, Durchlässigkeit alleine reicht ebenso wenig aus, wie ein intensiver, allerdings ausschließlich im eigenen Team stattfindender Informationsaustausch.
Die gute Nachricht
Wie Kommunikation in Teams und von Team zu ihren Umwelten gestaltet wird, hat folglich entscheidenden Einfluss auf die Team-Performance. Das ist auf Basis des MIT-Zugangs beobachtbar, mess- und damit auch quantifizierbar. Was wiederum bedeutet, dass Teams lernen können, wie sie diese Trigger stärken können. Mit Hilfe von Daten-Visualisierung sind beispielsweise Langzeitbeobachtungen möglich, die v.a. für remote Teams sowie interkulturelle Teams enorm hilfreich sein können und auf Dauer die Art und Weise wie Organisationen arbeiten, verändern werden.
Beispiele dazu gibt es u.a. in Bettina Pepek’s Beitrag für den Österreichischen Kommunikationstag zu sehen!
(1) HBR | MIT Alex Pentland, 2012