A Schriftel!
Jedes Jahr um diese Zeit erliege ich dem Zauber der handgeschriebenen Grußkarten: Jene, die ich selber schreibe und solche, die ich erhalte.
Wie oft schreibst Du noch mit der Hand? Wo hinterlässt Du noch diese höchstpersönliche Spur in einer zunehmend digitalen Welt?
Glaubt man einer aktuellen Umfrage von Axios passiert das öfter, als wir glauben. Was mögen also die Menschen an handgeschriebenen Grüßen so sehr. Dempsey&Carroll befragte dazu seine Follower auf Instagram
„Handwriting is so similar to a voice. It’s so unique and special. It can’t be repeated because that one handwritten is original and shares a glimpse into the moment it was written.“
“I love how personal handwritten notes are – from the person’s handwriting to their stationary choice, you can learn so much more about someone. Unlike emails, they become keepsakes forever.”
„It’s personal! A tangible sign that someone spent time thinking of you.”
Für mich macht ein handschriftlicher Text einen Unterschied. Ich nehme mir Zeit, wähle den Stift und das Papier, wähle die Worte, entwerfe im Falle der Weihnachtsgrüße die Karte. Es lohnt sich darüber nachzudenken, was schreiben mit uns macht, merkt dazu Miriam Meckel an. Und sie zitiert die Schriftstellerin Sibylle Lewitscharoff: „Alles, was mittels Stift in vermittelten Zügen niedergeschrieben wird, legt eine intensivere körperliche Spur, die sich im Gedächtnis einlagern kann, als Wörter und Sätze, die nur durch eine flüchtige Berührung der Tastatur entstehen.“ Weshalb Schreiben ja auch als Kulturtechnik gelte, die ebenso wie das Lesen Voraussetzung für viele andere Techniken und Fertigkeiten des Menschen ist. (1)
Jetzt, da wir uns in der Weihnachtszeit befinden, im Übergang in ein neues Jahr ist ein handgeschriebener Gruß in den vielen e-mails und Postwurfsendungen vielleicht auch ein besonderer Ausdruck von Aufmerksamkeit.
Die Handschrift als Zeichen meiner Wertschätzung!
Bettina Pepek, kommunikationsraum, Dezember 2022
(1) Miriam Meckel, Wir verschwinden