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Kommunikation ist … wo Menschen sich beteiligen!

(Teil 2)

Um die Leistung des Ganzen zu verbessern, müssen wir die einzelnen Teile verbessern. Sagt das lineare Denken!

Um die Leistung des Ganzen zu verbessern, müssen die Beziehungen zwischen den einzelnen Teilen verbessert werden.

Sagt das systemische Denken!

Die Struktur der Kommunikation entscheidet, ob ein soziales System intelligenter ist als seine einzelnen Mitglieder oder „blöder“. Wer ein Unternehmen, eine Abteilung oder ein Team leiten will, muss die Mechanismen kennen, die zu intelligenteren oder weniger intelligenten Entscheidungen führen.

Formuliert es Fritz Simon so treffend! (1)

Je komplexer, je unvorhersehbarer Rahmenbedingungen sind/werden, je asynchroner Systeme und Zusammenarbeit werden, umso wichtiger ist es Zusammenhänge zu erkennen, das „Big Picture“ zu erfassen.

Kommunikation ist dabei das wichtigste Steuerungsinstrument in Organisationen.

Wie gelingt es beispielsweise in Veränderungssituationen oder auch angesichts existentieller Bedrohungen jene produktive Energie zu entwickeln, die Voraussetzung für Bewegung in die richtige Richtung ist? Wie schaffen Führungskräfte es, ihre Teams für nachhaltiges Wachstum zu begeistern und auf einzigartige Business-Opportunities neugierig zu machen?

Die Empirie zeigt, dass im Falle von existentiellen Bedrohungen tatsächlich so etwas wie Kampfgeist unter den Mitarbeiter*innen erzeugt werden kann, wenn es gelingt ein klares Bild von der Bedrohung zu zeichnen („Slaying the dragon“(2)). Allerdings nur, wenn dieses auch mit der Belegschaft geteilt wird und das notwendige Vertrauen entsprechend kommuniziert wird. Narrative zu verändern, hat dabei oft mehr mit einem re-framing bereits bestehender Erzählungen zu tun, als tatsächlich alles neu zu erfinden:

Wir machen das aber immer schon so. -> Wir entwickeln uns weiter!

Das wird sowieso nie was. -> Lass es uns zumindest probieren!

Bei Amazon geht so was, bei uns nicht. -> Wenn das bei denen geht, kann das bei uns angesichts von so viel mehr Erfahrung noch viel besser klappen!

Dort, wo es darum geht Business-Opportunities auszuschöpfen und/oder Neues zu entwickeln, ist es nicht nur wichtig eine Vision zu haben, vielmehr geht es darum, die Menschen im Unternehmen daran zu beteiligen – die Mitarbeiter*innen müssen buchstäblich ein Bild davon haben – sowie eine Kultur des Zu- und Vertrauens zu entwickeln („Drawing the princess“(2)).

Kommunikation findet statt, wo Menschen sich beteiligen: Zukunftsfähige Organisationen begreifen Veränderungen als Chance für langfristigen unternehmerischen Erfolg. Sie entwickeln kraftvolle, kluge Narrative anstelle von Botschaften-Aktivismus, sie gestalten Beziehungen und sie sind so gebaut, dass ihre Strukturen notwendiges neues Verhalten unterstützen.

Bettina Pepek für kommunikationsraum GmbH | Juni 2024

(1) Fritz B. Simon, Gemeinsam sind wir blöd

(2) Heike Bruch, Bernd Vogel, „Organisationale Energie“, Universität St Gallen