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Kontext schlägt Knopfdruck

Künstliche Intelligenz liefert heute in Sekundenschnelle Informationen, Vorschläge und sogar fertige Texte. Das ist beeindruckend – und doch bleibt der entscheidende Unterschied: KI liefert Antworten, aber keine Einordnung. Sie kennt Daten, aber nicht immer die Geschichte dahinter. Sie erkennt Muster, aber nicht zwangsläufig Bedeutung im organisationalen, kulturellen oder emotionalen Kontext.

Neulich beim Besuch der Hamburger Kunsthalle und der wirklich sehr sehenswerten aktuellen Ausstellung „Rendezvous der Träume“ lautet eine der interaktiven Aufgabenstellungen Texte und Wörter ganz unterschiedlicher Autoren wie Goethe, Novalis, Breton und Meret Oppenheim neu zu kombinieren. Eine Technik, die u.a. die Surrealisten nutzten um Verborgenes an die Oberfläche zu bringen und weiterzudenken!

Eine, wie ich finde, sehr schöne Übung, um Bewusstes und Unbewusstes aufeinandertreffen zu lassen, neu zu kontextualisieren und – im konkreten Fall im Rahmen der Ausstellung – (surreale) Poesie zu entwickeln.

Warum menschliches Sense Making im KI-Zeitalter unverzichtbar bleibt

Sense making ist die Fähigkeit das „Big picture“ zu verstehen, das große Ganze. Statt nur einzelner Bäume den gesamten Wald zu erfassen: „Sense making often requires vociferous reading. Sense making requires looking at all the recent data that exist out on what’s happening in the larger environment. In the political environment. In the economic environment. In the social environment. Understanding diverse perspectives. Understanding different ways of working, different ways of knowing, and then mapping the system. Sense making is about mapping ‐‐ not only make sense out of the world, but be able to display it. Be able to explain it.“(1)

Der wahre (Beratungs-)Mehrwert entsteht durch Kontextualisierung

Verstehen statt nur Verarbeiten: Nur wer den Kontext kennt – also Ziel, Rahmenbedingungen, Menschen, Kultur und Dynamik – kann Informationen so verknüpfen, dass daraus tragfähige Lösungen entstehen.

Relevanz und strategischer „Fit“: Antworten auf Knopfdruck sind oft generisch. Erst durch die Einbettung in den spezifischen Kontext einer Organisation, eines Teams oder eines Projekts werden sie wirklich relevant und wirksam.

Beteiligung und Akzeptanz: Menschen wollen nicht nur Antworten konsumieren, sondern Sinn erleben und mitgestalten. Kontextualisierung fördert Partizipation und Identifikation – und damit nachhaltigen Praxistransfer.

Sense Making als Schlüsselkompetenz für Führungskräfte

Im Zeitalter der KI wird Sense Making – also die Fähigkeit, Informationen zu interpretieren, zu bewerten und in sinnvolle Handlungsschritte zu übersetzen – zur zentralen Kompetenz. Sie verbindet analytisches Denken mit Empathie, Kreativität und Erfahrung. Im kommunikationsraum arbeiten wir dazu bspw. im Rahmen von Klausuren, Konferenzen und Workshops mit Facilitation-Design: Wir schaffen Räume, in denen Teams gemeinsam Bedeutung herstellen, Zusammenhänge erkennen und Lösungen entwickeln, die Relevanz haben.

Was macht dabei den Unterschied?

  • Visualisierung als Schlüssel, um so komplexe Zusammenhänge gemeinsam bearbeitbar zu machen.
  • Sprache, die bewegt: Präzise Semantik, kluge Narrative und emotionales Storytelling schaffen Klarheit und geben Orientierung – gerade in Veränderungsprozessen und in der Arbeit mit Führungskräften.
  • Partizipation als Prinzip: Echte Beteiligung aktiviert Potenziale und sorgt für nachhaltige Ergebnisse.

Ich verknüpfe, also bin ich …

KI ist ein Werkzeug, kein Ersatz für Kontextkompetenz. Die Zukunft gehört denen, die Technologie nutzen, um human sense making zu stärken – für Lösungen, die tragen und begeistern.
Kontext schlägt Knopfdruck – heute mehr denn je.

Bettina Pepek für kommunikationsraum GmbH | Juli 2025

(1) MIT Sloan | Leading Organisation and Change, 2023

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