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Welchen Film stellen Sie sich eigentlich vor?

Lernen von Sir Ridley Scott

Anlässlich der Weltpremiere seines neuen Films über Napoleon gab Sir Ridley Scott unter anderem auch der Süddeutschen Zeitung ein Interview. Scott, ein großer Erzähler, wagt sich diesmal an ein gewaltiges Stück Weltgeschichte – an dem schon Größen wie Charlie Chaplin und Stanley Kubrick gescheitert sind – entsprechend riesig dimensioniert ist die Produktion. Wie geht das eigentlich, ein Set zu führen, mit einer Crew von ein paar Hundert Leuten und wo jeder Drehtag Hunderttausende Dollars kostet? Wie geht er mit diesem Druck um?

„Es wird dann leicht, wenn Sie den Leuten verständlich machen können, was Sie eigentlich wollen. Also welchen Film Sie sich vorstellen. Wenn man das nicht gut erklären kann, wird es immer Probleme geben, weil beide Seiten nicht kapieren, warum der jeweils andere sich so aufführt.“

Scott, Absolvent einer Kunsthochschule, und ein zutiefst visueller Mensch, arbeitet mit detaillierten Storyboards, die klar machen, wohin die Reise geht und was für jeden zu tun ist, was erwartet wird. „Das“, so Scott, „macht die Sache auch billiger.“ Denn Filmemacher überziehen immer dann das Budget, wenn sie nicht erklären können, was sie wollen.

Schnitt und Klappe – Praxistransfer in Organisationen: Wie schaffen Führungskräfte es, Mitarbeiter*innen auf die Veränderungsreise mitzunehmen, wie gelingt es Teams Orientierung zu geben und auf ein gemeinsames Ziel hinzusteuern?

Das wichtigste Steuerungsinstrument, das Führung dazu zur Verfügung steht ist Kommunikation!

Der Filmregisseur verwendet Storyboards und macht damit schon mal deutlich, dass wir uns neben den Inhalten vor allem auch Gedanken zu Gestaltung von Kommunikation machen müssen. Nachhaltige Kommunikation hat viel damit zu tun, sich über Settings und Räume Gedanken zu machen, die es uns erlauben Erfahrungen und Wissen zu teilen, ins gemeinsame Tun zu kommen und Zukunft zu gestalten. Geht es um die Inhalte, gilt from content to value: Menschen berühren mit starken Geschichten und Botschaften, die (erwünschte) Handlungen erzeugen. Dabei spielt Originalität eine wichtige Rolle, denn Kommunikationslösungen, die nachhaltig erfolgreich wirken, enthalten kreative Substanz oder wie wir es nennen: inventive enhancement.

Diese Form der kreativen Organisationsberatung bzw. -psychologie führt zu einer Aufladung und Amplifikation von Kommunikationsstrategien. Sie werden dadurch nicht nur inspirierend und originell, sondern vor allem nachhaltiger.

Müssen Führungskräfte jetzt also Storyboards zeichnen, um Mitarbeiter*innen zu überzeugen? Wie sagt Sir Ridley Scott in diesem Interview so schön: Leute machen mit, wenn sie gut behandelt werden und Spaß an der Sache haben. Die Gestaltung Ihrer Kommunikation soll und muss sich genau auch daran orientieren!

Bettina Pepek für kommunikationsraum GmbH | November 2023