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Gut behütet.

Warum es so wichtig ist, sich den (einen) richtigen Hut aufzusetzen!

Hüte gibt es viele. Und wir neigen dazu – metaphorisch gesprochen – uns viele davon aufzusetzen. Wir wollen ja auch möglichst Eindruck machen. Mit dem vielen Wissen, den vielen Expertisen und Erfahrungen, die so ein (Berufs-)Leben mit sich bringt.

Geht mir als Unternehmerin und Beraterin nicht anders.

Und gleichzeitig stelle ich fest, je klarer meine Expertise abgesteckt ist, je schärfer das Profil, umso größer mein Erfolg. Warren Buffett hat das als den individuellen Circle of Competence beschrieben. Alles innerhalb von diesem Kreises beherrscht man mit Meisterschaft. Was außerhalb liegt versteht man nicht oder nur zum Teil. Buffetts Lebensmotto: „Kennen Sie Ihren Kompetenzkreis und bleiben Sie darin. Es ist nicht so furchtbar wichtig, wie groß dieser Kreis ist. Aber es ist furchtbar wichtig zu wissen, wo genau die Kreislinie verläuft.“

Mediales Fasten

Eine der verführerischsten Quellen, die uns immer wieder neue Hüte aufzusetzen, sind Nachrichten. Wir wollen ja schließlich mitreden können. Irrtum!

Denn im Kompetenzkreis geht es um Relevanz, also um das, was uns hilft bessere Entscheidungen zu treffen. Und News, jenes von Algorithmen getriebene “Schlagzeilen-Kurzfutter” sind nicht relevant.

„News sind wie Junkfood – für den Geist das, was Zucker für den Körper ist. Appetitlich, leicht verdaulich und gleichzeitig höchst schädlich.“, sagt Rolf Dobelli, überzeugter News-Fastender.

In seinem Buch „Die Kunst des digitalen Lebens“ nimmt uns Dobelli mit auf die Reise zur digitalen Enthaltsamkeit. Er erklärt pointiert und mit sehr guten Beispielen wie wir gut auf News verzichten und so die Informationsflut meistern. Er inspiriert dazu, uns auszuklinken. Radikal. Für ein Leben mit klarerem Denken und mehr Zeit für das Gegenprogramm: die langen Formate – Essays, Features, Reportagen und natürlich Bücher.

Ein Plädoyer für den vollen Fokus auf den individuellen Kompetenzkreis und für mehr Tiefe statt Breite sowie für die Unterscheidung zwischen Relevanz und Irrelevantem.

Nein, deshalb laufe ich nicht Gefahr Fachidiot*in zu sein. Vielmehr nähre ich meine Meisterschaft in jenen Bereichen, in denen ich überdurchschnittliche Fähigkeiten habe! Ich lenke meine Aufmerksamkeit, um es mit Cal Newport zu beschreiben, auf Deep Work.

Pro Sekunde prasseln laut dem Schweizer Lutz Jäncke elf Millionen Bit auf uns ein. Wir können aber nur elf bis sechzig Bit verarbeiten. Wir sind so gesehen im permanenten Aktionsmodus, im Aktualitätsrausch, der vor allem Zeit kostet.

Aber geht (m)ein Leben ohne Newskonsum? Sagen wir mal so – ich übe mich im achtsamen Medienkonsum – intentional, zeitlich begrenzt und selektiv.

  • Intentional
    Keine Notifikationen, sondern ich entscheide, wann ich mich dem Lesen von Nachrichten widme.
  • Zeitlich begrenzt
    Ich setze mir ein Zeitfenster von aktuell 15-20 Minuten täglich.
  • Selektiv
    Ich treffe eine Vorauswahl der Medien.

Tom Watson, der Gründer von IBM, sagte von sich selbst: „Ich bin kein Genie. Ich bin punktuell intelligent – aber ich halte mich konsequent um diesen Punkt auf.“

 

Diesen Hut setze ich mir gerne auf!

Bettina Pepek für kommunikationsraum GmbH | August 2024