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Macht ist, wo Menschen wirken!

Macht ist kein Tabu, sondern Gestaltungskraft

Macht ist eines der großen Missverständnisse der modernen Arbeitswelt. Sie gilt als bedrohlich, patriarchal oder gar unethisch – und wird deshalb oft verdrängt. Doch wer Wirkung entfalten will, muss über Macht sprechen. Beim unserem jüngsten Impuls „MACHT etwas! Einfluss- und Machtstrategien neu denken“ wurde – in Zusammenarbeit mit Wernetta Eberhart und Sabine Aigner – genau das getan: Macht wurde nicht als Herrschaftsinstrument, sondern als Beziehungs- und Wirksamkeitsressource verstanden.

Führungskräfte, Berater:innen und Expert:innen erlebten, wie neue Perspektiven auf Macht Mut zum Paradigmenwechsel machen können – weg vom Gegeneinander, hin zum bewussten, reflektierten Einfluss.

Bereits Max Weber definierte Macht als „jede Chance, innerhalb einer sozialen Beziehung den eigenen Willen auch gegen Widerstreben durchzusetzen“. Hannah Arendt konterte später: Macht entstehe, wo Menschen gemeinsam wirken. Diese beiden Sichtweisen markieren ein Spannungsfeld, das bis heute prägt: Macht als Durchsetzungskraft versus Macht als kollektive Gestaltung. Wir sagen: Macht ist das Potenzial, Möglichkeiten zu schaffen.

Spielen um zu gewinnen: Machtspiele und Machtkompetenz

Organisationen sind soziale Spiele mit eigenen Regeln. Macht zeigt sich dort, wo Menschen Regeln interpretieren, Netzwerke aufbauen oder Informationen steuern. Doch wer das Spiel nicht versteht, verliert Einfluss – trotz Kompetenz. Machtkompetenz bedeutet daher in erster Linie die Spielregeln verstehen und tragfähige Beziehungen gestalten. Denn: Menschen und Machtspiele gewinnen, ist Teil moderner Führungsarbeit! Und: Wer Macht reflektiert versteht, kann die Spielregeln bewusst verändern.

Führung als Macht durch Beziehung

Fritz Simon formuliert es prägnant: „Führung heißt, Kommunikation zu organisieren, um eine höchst unwahrscheinliche Kommunikation herbeizuführen – darin liegt ihre Macht.“ Das bedeutet: Macht entsteht nicht durch Position, sondern durch die Fähigkeit, Menschen in Beziehung und Dialog zu bringen. Strukturelles „Macht-Verstehen“ als zentraler Teil wirksamer Führung!

Machtkultur gestalten – organisational und individuell

Auf Organisationsebene geht es darum, Macht sichtbar und besprechbar zu machen:

  • Ergänzen Sie Organigramme durch Machtlandkarten.
  • Entwickeln Sie verteilte Machtstrukturen (z. B. Shared Leadership).
  • Nutzen Sie Machtdiagnostik als Teil von Auswahlprozessen.

Auf Individualebene gilt: Gib Macht einen Rahmen – durch Sinn, Selbstbestimmung, Kompetenz und Einfluss. Das Spreitzer-Modell des Psychological Empowerment bietet hier ein bewährtes Instrument:

  • Meaning: Die Arbeit ist bedeutsam.
  • Competence: Ich traue mir zu, sie auszuführen.
  • Self-determination: Ich kann gestalten.
  • Impact: Mein Tun hat Einfluss.

Diese vier Dimensionen stärken die psychologische Basis verantwortungsvoller Macht.

Fazit: Macht ist Beziehungsarbeit

„Macht neu denken“ heißt, Verantwortung und Wirksamkeit neu zu balancieren. Wer Macht reflektiert, schafft Räume, in denen Vertrauen, Dialog und Gestaltungskraft wachsen. Oder wie wir im Rahmen unseres Bright&Early selbst erlebt haben: Macht beginnt dort, wo Menschen gemeinsam etwas möglich machen.

Quellen: (u.a.) Carsten Schermuly, Die Psychologie der Macht (2025) ; Theresia Volk, Spielen um zu gewinnen (2019)

Bettina Pepek für kommunikationsraum GmbH | November2025

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