Framing AI – Intelligente Narrative für eine digitale Welt
Zukunft ist … jene Geschichten, die wir heute anfangen zu erzählen.
Kommunikation neu denken, bedeutet auch neue Narrative für eine zunehmend technisierte Welt zu entwickeln: Digitalisierung, Künstliche Intelligenz, Quantencomputing, Biometrik … – anstatt überwältigt und überfordert in der Gegenwart zu verharren, geht es darum die Möglichkeiten und Chancen dieser neuen Technologien zu erkennen und anzuwenden.
Das bedeutet nicht, die rosarote Brille aufzuhaben. Im Gegenteil. Alleine die Frage „In welcher Welt wollen wir zukünftig leben?“ drängt uns schon aus unserer Komfortzone. Ein Narrativ für eine Welt, in der wir leben WOLLEN – und nicht leben müssen – ist zentrale Aufgabe von Wirtschaft und Politik.
„Künstliche Intelligenz hat zwar einiges mit Intelligenz zu tun, aber kaum etwas mit Verstand und nicht entfernt mit Vernunft“.
Dieses Zitat von dem deutschen Philosophen Richard David Precht ist eine geeignete Metapher dafür, was uns Menschen von Maschinen unterscheidet und wo daher auch potentielle Synergien liegen: Die Zusammenarbeit mit künstlicher Intelligenz verspricht die Menschheit im Idealfall zu Dingen zu befähigen, zu welchen der Mensch oder die künstliche Intelligenz für sich alleine nicht im Stande wäre.[1]
Das setzt allerdings voraus, sich von einer passiven Beobachterrolle zu verabschieden. Um die Veränderung zu gestalten, sie be-sprechbar zu machen, sie folglich auch kommunizieren zu können, muss Künstliche Intelligenz in ihren Grundzügen verstanden werden. Nur so ist die Entwicklung bzw. Gestaltung eines Zugangs zu den zukünftigen Anwendungsfeldern und Herausforderungen machbar.
Hybride Teams
Dieses Verstehen schließt alle Disziplinen mit ein, es ist kein alleiniges Handlungsfeld von IT-Abteilungen. Es ist beispielsweise fundamental, dass sich vor allem auch HR- und Kommunikations-Expert*innen hier aktiv in die Gestaltung von KI-Anwendungen involvieren. Andernfalls werden sie zu bloßen Anwender*innen degradiert. Ohne Handlungsspielraum bzw. nur jenen, den der Algorithmus vorgibt.
Human-digitale bzw. hybride Teams werden im nächsten Jahrzehnt ein ganz selbstverständlicher Teil unserer „new work“ sein. Zentrale Herausforderungen sind dabei diese vier Handlungsfelder [2]:
- Daten nutzbar machen
- Ethik implementieren, Bias-Awareness entwickeln
- Vertrauen und Transparenz schaffen
- Legacy überwinden
Für Organisationen bedeutet das einen entsprechenden Gestaltungsrahmen zu entwickeln, dabei ist eines klar: KI verstehen, steuern und in den Unternehmensalltag integrieren ist keine Frage mehr des „ob“:
- Chance des WIE ergreifen!
- Steuern UND Entwickeln sind Führungsaufgaben
- Business Modell definieren: Anwendbarkeit + Skalierbarkeit + Wirtschaftlichkeit
- Partnerschaften schließen, „in Ökosystemen“ denken.
- Praktische Lösungen vor theoretischen Nutzen: KI dort implementieren, wo ein Mehrwert generiert werden kann
- Innovation fördern, Vertrauen schaffen durch Gestaltung der Kommunikation
(Re-) Framing AI
Der eigenen Digitalisierungs- und AI-Geschichte einen positiven Dreh zu geben ist eine Herausforderung, die sich lohnt. Wir arbeiten dazu mit der Technik des Reframings: Sie unterstützt uns dabei Ereignisse und Erfahrungen (neu) zu bewerten und Erzählungen eine Wende zu geben und sich so von der vermeintlichen Zwangsläufigkeit eines ausschließlich vom Algorithmus definierten Schicksals zu verabschieden.
Re-frame: Anstatt die Frage zu stellen, wie viele Arbeitsplätze durch KI verloren gehen, Fokus auf die Möglichkeiten menschlicher Fähigkeiten zu nutzen.
Make human intelligence great again: Die Zusammenarbeit mit künstlicher Intelligenz verspricht die Menschheit zu Dingen zu befähigen, zu welchen der Mensch oder die künstliche Intelligenz für sich alleine nicht im Stande wäre. Das ist das große Versprechen von human-digitalen Teams.
Responsible AI: Verantwortungsvolle, transparente und bewusste Kommunikation zu bzw. über KI, wird für Unternehmen zukünftig starkes Differenzierungspotential haben.
Quellen:
[1] 2bAHEAD, 2020, Human-digitale Teams
[2] 2bAHEAD, 2020